ANWALT IN VIETNAM DR. OLIVER MASSMANN – VERORDNUNG ÜBER GESETZLICHE MINDESTLÖHNE – WAS SIE WISSEN MÜSSEN

Am 10. November 2025 hat die Regierung die Verordnung Nr. 293/2025/ND-CP über gesetzliche Mindestlöhne für Arbeitnehmer („Verordnung 293“) erlassen, die die Verordnung Nr. 74/2024/ND-CP („Verordnung 74“) ersetzt und zum 1. Januar 2026 in Kraft tritt. Die Verordnung 293 schreibt eine Anpassung der monatlichen und stündlichen Mindestlöhne in den vier Regionen vor, mit folgenden Einzelheiten:

1. Mindestmonatslohn
Region Aktueller Satz gemäß Verordnung 74 Angepasster Satz gemäß Verordnung 293 Erhöhung (%)
I VND 4.960.000 VND 5.310.000 7,06 %
II VND 4.410.000 VND 4.730.000 7,26 %
III VND 3.860.000 VND 4.140.000 7,25 %
IV VND 3.450.000 VND 3.700.000 7,25 %

2. Mindeststundenlohn
Region Aktueller Satz gemäß Verordnung 74 Angepasster Satz gemäß Verordnung 293 Erhöhung (VND)
I VND 23.800 VND 25.500 1.700
II VND 21.200 VND 22.700 1.500
III VND 18.600 VND 20.000 1.400
IV VND 16.600 VND 17.800 1.200

Hinweis: Dementsprechend ist es für Arbeitgeber wichtig, die Gehaltsklauseln in ihren Arbeitsverträgen und relevanten Dokumenten zu überprüfen und anzupassen, um die Einhaltung der Verordnung 293 sicherzustellen.

Bitte zögern Sie nicht, Dr. Oliver Massmann unter omassmann@duanemorris.com zu kontaktieren, wenn Sie Fragen zu den oben genannten Punkten haben oder wenn Sie Ihre Investition in Vietnam im Einklang mit den neuen Bestimmungen zur digitalen Technologie planen möchten. Dr. Oliver Massmann ist Generaldirektor von Duane Morris Vietnam LLC.

VIETNAM – DECREE ON STATUTORY MINIMUM WAGES- WHAT YOU MUST KNOW

On 10 November 2025, the Government issued Decree No. 293/2025/ND-CP on statutory minimum wages for employees (“Decree 293”) to replace Decree No. 74/2024/ND-CP (“Decree 74”), with effect from 1 January 2026. Decree 293 mandates an adjustment in the minimum monthly and hourly wages across the four regions with the details as follows:

1. Minimum month wage

Region Current rate under Decree 74 Adjusted rate under Decree 293 Increase (%)
I VND4,960,000 VND5,310,000 7.06%
II VND4,410,000 VND4,730,000 7.26%
III VND3,860,000 VND4,140,000 7.25%
IV VND3,450,000 VND3,700,000 7.25%

2. Minimum hourly wage

Region Current rate under Decree 74 Adjusted rate under Decree 293 Increase (VND)
I VND23,800 VND25,500 1,700
II VND21,200 VND22,700 1,500
III VND18,600 VND20,000 1,400
IV VND16,600 VND17,800 1,200

Accordingly, it is important for employers to review and adjust salary clauses in their employment contracts and relevant documents to ensure the compliance with Decree 293.

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Please do not hesitate to contact Dr. Oliver Massmann at omassmann@duanemorris.com if you have any questions on the above or if you wish to plan your investment in Vietnam in line with the new provisions on digital technology. Dr. Oliver Massmann is the General Director of Duane Morris Vietnam LLC.

ANWALT IN VIETNAM DR. OLIVER MASSMANN -VIETNAM NEUES RECHNUNGSLEGUNGSREGIME FÜR UNTERNEHMEN – WAS SIE WISSEN MÜSSEN:

Am 27. Oktober 2025 hat das vietnamesische Finanzministerium (MOF) die Rundschreiben-Nr. 99/2025/TT-BTC veröffentlicht, das Richtlinien für das Rechnungslegungsregime von Unternehmen enthält („Rundschreiben 99“) und offiziell das langjährige Rundschreiben Nr. 200/2014/TT-BTC („Rundschreiben 200“) sowie weitere verwandte Rundschreiben ersetzt. Rundschreiben 99 tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und gilt für Geschäftsjahre, die an oder nach diesem Datum beginnen. Es konzentriert sich auf Finanzmanagement, Risikokontrolle und internationale Integration, um sich an die vietnamesischen Rechnungslegungsstandards (VAS) anzupassen, die sich an den International Financial Reporting Standards (IFRS) orientieren. Die wichtigsten Punkte sind:
1. Kontenrahmen (Chart of Accounts – CoA)
Statt Unternehmen wie im Rundschreiben 200 zur Einhaltung eines detaillierten Kontenrahmens zu verpflichten, bietet Rundschreiben 99 mehr Flexibilität, indem es Unternehmen erlaubt, den Kontenrahmen ihren Bedürfnissen entsprechend anzupassen. Darüber hinaus werden einige Konten aus Rundschreiben 200 abgeschafft und neue Konten eingeführt, um den IFRS-Standards zu entsprechen, z. B.:
• Konto 215 – Biologische Vermögenswerte
• Konto 2295 – Rückstellungen für Wertminderungen biologischer Vermögenswerte
• Konto 1383 – Verbrauchssteuer (SCT) auf importierte Waren
2. Rechnungslegungswährung und Finanzberichte
Gemäß Rundschreiben 99 erhalten Unternehmen das Recht, Buchungsbelege eigenständig zu gestalten, sofern diese wahrheitsgemäß, überprüfbar und transparent sind und gemäß internen Buchhaltungsrichtlinien ausgestellt werden.
Darüber hinaus bietet Rundschreiben 99 flexiblere Regelungen zur Rechnungslegungswährung. Eine Änderung der Währung darf nur zu Beginn eines Geschäftsjahres erfolgen und muss auf dem durchschnittlichen Überweisungswechselkurs der regelmäßig genutzten Bank basieren.
Finanzberichte müssen weiterhin in Vietnamesischen Dong (VND) eingereicht werden. Zur Angleichung an die International Financial Reporting Standards (IFRS) wird die „Bilanz“ offiziell in „Vermögensübersicht“ (Statement of Financial Position) umbenannt.
Die Erläuterungen im Anhang der Finanzberichte werden deutlich erweitert und erfordern eine klare Offenlegung in Bezug auf:
– die Bestimmung der Rechnungslegungswährung
– die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen
– Konsolidierungselemente
– finanzielle Risiken
3. Anwendungsbereich
Rundschreiben 99 erweitert seinen Anwendungsbereich auf Kreditinstitute hinsichtlich ihrer nicht bankenspezifischen Geschäftsvorgänge (z. B. Sachanlagen, Vorräte), während bankenspezifische Vorgänge weiterhin unter der Leitung der Staatsbank von Vietnam stehen.
4. Abhängige Einheiten
Rundschreiben 99 ermöglicht eine flexible Dezentralisierung zwischen Muttergesellschaft und abhängigen Einheiten. Muttergesellschaften können entscheiden, ob das an abhängige Einheiten zugewiesene Kapital als Verbindlichkeit oder Eigenkapital ausgewiesen wird. Ebenso können sie wählen, ob Umsätze und Herstellungskosten für interne Transfers verbucht werden sollen oder nicht. Gleichzeitig können abhängige Einheiten entscheiden, ob sie eigene Finanzberichte erstellen, sofern das Unternehmen eine vollständige Datenkonsolidierung sicherstellt.
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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Oliver Massmann unter omassmann@duanemorris.com. Dr. Oliver Massmann ist Geschäftsführer von Duane Morris Vietnam LLC.

VIETNAM – NEW BUSINESS ACCOUNTING REGIME – WHAT YOU MUST KNOW:

On 27 October 2025, the Ministry of Finance (MOF) issued Circular No. 99/2025/TT-BTC providing guidelines for business accounting regime (“Circular 99”), officially replacing the long-standing Circular No. 200/2014/TT-BTC (“Circular 200”) and other related circulars. Circular 99 takes effect from 1 January 2026 and applies to fiscal years beginning on or after such a date. Circular 99 focuses on financial management, risk control, and international integration to align with the Vietnam Accounting Standards (VAS), oriented towards the International Financial Reporting Standards (IFRS) with the key points as follows:
1. Chart of Accounts (CoA)
Instead of requiring enterprises to follow the detailed CoA as regulated by the MOF as in Circular 200, Circular 99 provides the increased flexibility for enterprises by allowing enterprises to customize the CoA to suit their needs. Further, regarding the accounts, Circular 99 abolishes some of the accounts set out in Circular 200 and adds new accounts to be in line with the standard of IFRS, i.e., Acc. 215 – Biological Assets, Acc. 2295 – Provision for Impairment of Biological Assets, and Acc. 1383 – Special Consumption Tax (SCT) of imported goods.
2. Accounting Currency, and Financial Statements
Under Circular 99, enterprises are given the right to self-design accounting vouchers, provided that they are truthful, verifiable, and transparent, and are issued via internal accounting regulations. Circular 99 also provides more flexible rules on accounting currency, but any change must be made at the beginning of a fiscal year using the average transfer exchange rate of the bank regularly used. Financial statements must still be submitted in VND. To align with the IFRS, the “Balance Sheet” is officially renamed the “Statement of Financial Position”. Explanatory notes are substantially expanded, requiring clear disclosure based on determining the accounting currency, the impact of exchange rate fluctuations, consolidation elements, and financial risks.
3. Scope of Application
Circular 99 adds credit institutions to its scope of application for their non-specific banking operations (e.g., fixed assets, inventory), although specific banking operations remain under State Bank of Vietnam guidance.
4. Dependent Units
Circular 99 allows flexible decentralization between the parent company and dependent units. Parent companies may choose to recognize capital allocated to dependent units as liabilities or equity, and also decide whether or not to record revenue and cost of goods sold for internal transfers. At the same time, dependent units may choose whether or not to prepare separate financial statements, provided the enterprise ensures full data consolidation.
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Please do not hesitate to contact Dr. Oliver Massmann at omassmann@duanemorris.com if you have any questions. Dr. Oliver Massmann is the General Director of Duane Morris Vietnam LLC.

VIETNAM – DAN TRI IM GESPRÄCH MIT ANWALT IN VIETNAM DR. OLIVER MASSMANN – VIETNAMS BEEINDRUCKENDE ENTWICKLUNG UND VISION FÜR DIE ZUKUNFT

1. Nach über 20 Jahren Arbeit in Vietnam – wie beurteilen Sie die Entwicklung des Landes im Vergleich zu den ersten Tagen Ihres Aufenthalts? Was sind Ihrer Meinung nach die größten Veränderungen im rechtlichen, geschäftlichen und investitionsbezogenen Umfeld?
OM: Ich kam zum ersten Mal am 6. Juni 1990 nach Vietnam und fuhr mit einem „xích lô“ durch Hanoi. Ich erinnere mich noch gut: Überall waren Bunker zu sehen, die Stadt wirkte wie eine Nachkriegslandschaft – obwohl der Krieg bereits 50 Jahre zurücklag. Damals war ich hier ein Riese, konnte kein Taxi bekommen, und hohe Gebäude gab es nicht.
Heute besitze ich Häuser in Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi – zwei der dynamischsten Städte der Welt. Ich bin nicht mehr einer der wenigen großen Männer, kann problemlos ein Taxi nehmen, und die Infrastrukturentwicklung ist schlichtweg unglaublich. Ich erinnere mich noch genau an meine ersten juristischen Tätigkeiten hier: Ausländische Investoren mussten sich durch ein bürokratisches Labyrinth kämpfen, ich durfte nicht einmal neben einer vietnamesischen Frau laufen, die Menschen waren sehr arm und betrieben Geschäft im familiären Rahmen – aber mit großem Fleiß.
Alles hat sich verändert! Zuerst kam der WTO-Beitritt, dann die Freihandelsabkommen, große Investoren strömten ins Land, es gab Anerkennung für LGBT, Stärkung der Frauenrechte und ein klares rechtliches Rahmenwerk für Investitionen. Einige dieser Veränderungen haben in Deutschland Jahrhunderte gedauert – Vietnam hat sie in nur 20 bis 30 Jahren geschafft.
Für mich persönlich ist es schwer, die größte Veränderung zu benennen, weil es so viele tiefgreifende Entwicklungen gab. Wenn ich nur eine Sache nennen dürfte, wäre es das beeindruckende Maß an internationaler Integration. 1990 war Vietnam ein isoliertes Land mit einem US-Handelsembargo – eines der ärmsten Länder der Welt. Heute ist Vietnam ein Land mit mittlerem Einkommen, eines der am stärksten integrierten Länder mit dem modernsten Freihandelsabkommen überhaupt. Vietnam ist ein Vorzeigebeispiel für Entwicklungsländer.
Es ist einfach erstaunlich!
2. Wie bewerten Sie die sozioökonomische Entwicklungsvision Vietnams, wie sie in der Resolution des 13. Nationalkongresses der Kommunistischen Partei Vietnams definiert ist – insbesondere das Ziel, bis 2045 ein hochentwickeltes Land mit hohem Einkommen zu werden?
OM: Die Vision Vietnams – insbesondere das Ziel, bis 2045 ein hochentwickeltes Land mit hohem Einkommen zu werden – ist unglaublich ehrgeizig, klar und inspirierend. Sie bietet eine robuste, langfristige Roadmap, die politische Maßnahmen lenkt und sowohl dem privaten Sektor im Inland als auch internationalen Investoren Vertrauen vermittelt.
Mit den Fähigkeiten Vietnams und seiner Bevölkerung glaube ich fest daran, dass dieses Ziel erreichbar ist! In Bezug auf die Resolution des 13. Nationalkongresses sehe ich den Fokus auf Innovation, Wissenschaft, Technologie und hochwertige Humanressourcen als zentrale Wachstumstreiber. Ich bin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist.
Zudem zeigt die Resolution ein starkes Engagement, sich vom Modell der kostengünstigen Produktion zu einer wertschöpfenden, wissensbasierten Wirtschaft zu entwickeln. Diese Transformation ist entscheidend, um der „Middle-Income Trap“ zu entkommen und das Ziel für 2045 zu erreichen – Vietnam als bedeutenden wirtschaftlichen Akteur im asiatisch-pazifischen Raum zu etablieren.
3. Eine der wichtigen Ausrichtungen Vietnams ist die Entwicklung der Wirtschaft unter Wahrung der makroökonomischen Stabilität und Sicherstellung der sozialen Sicherheit. Aus Sicht eines internationalen Experten – wie beurteilen Sie die Balance dieser Faktoren in Vietnam?
OM: Aus meiner Sicht hat Vietnam eine bemerkenswerte und lobenswerte Bilanz bei der Balance dieser Faktoren vorzuweisen – insbesondere im Vergleich zu anderen Ländern der Region. Die Regierung war äußerst effektiv darin, eine niedrige und stabile Inflation (im Durchschnitt etwa 2,8 % in den letzten zehn Jahren) aufrechtzuerhalten und die Staatsverschuldung deutlich unter den international akzeptierten Schwellen zu halten. Das über viele Jahre hinweg anhaltend hohe BIP-Wachstum spricht für sich und zeigt, dass Stabilität nicht auf Kosten der Entwicklung ging.
Besonders hervorzuheben ist der starke Rückgang der Armut sowie die signifikanten Verbesserungen bei der Lebenserwartung und im Bildungsbereich – ein klarer Beleg dafür, dass wirtschaftliches Wachstum mit positiven sozialen Ergebnissen einhergeht. Die proaktive Nutzung von Steuer- und Gebührennachlässen zur Unterstützung von Unternehmen und Einzelpersonen in schwierigen Zeiten (wie während der Pandemie) unterstreicht zusätzlich das Engagement der Regierung für soziale Sicherheit und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit.
4. Vietnam bemüht sich verstärkt darum, ausländische Investoren anzuziehen – insbesondere in den Bereichen Technologie und Innovation. Als Berater zahlreicher internationaler Unternehmen – welche Vorteile sehen Sie in Vietnam für internationale Investitionen?
OM: Zunächst einmal verfügt Vietnam über eine der beeindruckendsten Arbeitskräfte, die ich je erlebt habe. Das Land hat eine junge, dynamische und schnell wachsende, technologieaffine Bevölkerung. Jährlich bringt Vietnam Hunderttausende IT- und Ingenieurfachkräfte hervor und schafft damit eine solide Basis für Branchen wie Halbleiter, Künstliche Intelligenz und Softwareentwicklung.
Zahlreiche kürzlich verabschiedete Gesetze bieten klare und attraktive Anreize für Hightech-Projekte – darunter bevorzugte Körperschaftsteuersätze und Steuerbefreiungen. Das zeigt, dass diese Art von Investitionen auf nationaler Ebene Priorität genießen. Und nicht zuletzt boomt die digitale Wirtschaft, was sowohl einen großen Verbrauchermarkt als auch ein fruchtbares Testfeld für neue Technologien und Dienstleistungen bietet.
5. Sie waren ein zentraler Berater bei der Umsetzung des Freihandelsabkommens zwischen Vietnam und der EU (EVFTA). Wie beurteilen Sie den internationalen Integrationsprozess Vietnams in den letzten Jahren, insbesondere nach dem Beitritt zu neuen Generationen von Freihandelsabkommen wie EVFTA und CPTPP? Was sollte Vietnam Ihrer Meinung nach tun, um die Vorteile dieser Abkommen bestmöglich zu nutzen?
OM: Das internationale Integrationsniveau Vietnams ist unvergleichlich. Durch den Beitritt zu Freihandelsabkommen der neuen Generation wie dem EVFTA und dem CPTPP hat sich Vietnam strategisch im Zentrum globaler Handelsströme positioniert. Um die Vorteile dieser Abkommen voll auszuschöpfen, ist zunächst eine institutionelle Reform erforderlich. Das bedeutet, dass der rechtliche und regulatorische Rahmen an internationale Standards angepasst werden muss.
Darüber hinaus sind in bestimmten Sektoren gezielte Veränderungen notwendig. Ein Handelszentrum von Weltklasse benötigt moderne und effiziente logistische Infrastrukturen – darunter Häfen, Straßen und digitale Systeme –, um Handelskosten zu senken und die Abfertigungszeiten zu verkürzen.
6. Vietnam hat wichtige Resolutionen verabschiedet, um das Land in eine neue Ära zu führen – darunter die Resolution 68 zur starken Entwicklung des privaten Wirtschaftssektors. Welche Wendepunkte wird diese Resolution Ihrer Meinung nach für den Entwicklungsprozess Vietnams, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich, in naher Zukunft schaffen?
OM: Die Resolution 68 zur Entwicklung des privaten Wirtschaftssektors stellt einen tiefgreifenden und historischen ideologischen Wendepunkt für die vietnamesische Wirtschaft dar. Sie setzt sich für die Schaffung eines fairen, wettbewerbsfähigen und transparenten Geschäftsumfelds ein und zielt darauf ab, historische Vorzugsbehandlungen zugunsten staatseigener Unternehmen (SOEs) und bestimmter ausländischer Direktinvestitionen gegenüber inländischen Privatunternehmen zu beseitigen.
Zudem ist das Ziel, bis 2030 mehrere große, global wettbewerbsfähige Privatunternehmen zu entwickeln, von entscheidender Bedeutung. Diese Unternehmen können das industrielle Wachstum vorantreiben, als Anker in globalen Wertschöpfungsketten fungieren und Wissenschaft, Technologie sowie Innovation fördern – und damit Vietnam helfen, den Erfolg seiner regionalen Nachbarn nachzuahmen.
Nicht zuletzt ist das Engagement, die Geschäftskosten und administrativen Verfahren deutlich zu reduzieren (z. B. um mindestens 30 % Zeit und Kosten), ein direkter Angriff auf bürokratische Hürden. Das erleichtert und beschleunigt die Geschäftstätigkeit und entfesselt unternehmerische Energie.
7. Basierend auf Ihrer langjährigen Erfahrung als internationaler Experte in Vietnam – welche Empfehlungen haben Sie für Vietnam, um seine Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern, ausländische Investitionen anzuziehen und nachhaltig zu wachsen?
OM: Ich habe mit Tausenden ausländischen Investoren gearbeitet. Und das wertvollste Gut für sie ist Rechtssicherheit. Vietnam sollte weiterhin seine rechtlichen Rahmenbedingungen vereinfachen, sicherstellen, dass zentrale Resolutionen (wie die Resolution 68) und internationale Verpflichtungen konsequent und effektiv auf lokaler und provinzieller Ebene umgesetzt werden, und die Verwaltungsverfahren weiter verschlanken.
Vietnam verfügt über eine einzigartige Arbeitskraft – dieses Kapital sollte erhalten und weiterentwickelt werden. Das gelingt durch kontinuierliche Verbesserung des Bildungssystems. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist es wichtig zu bedenken, dass Vietnam derzeit daran arbeitet, das ehrgeizige Ziel „Netto-Null bis 2050“ zu erreichen. Dieses Ziel ist ein bedeutendes Instrument zur Gewinnung von Investitionen.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollte Vietnam ausländische Direktinvestitionen (FDI) in erneuerbare Energien, grüne Produktion und klimaresiliente Infrastruktur priorisieren und fördern. Das unterstützt nicht nur die nachhaltige Entwicklung, sondern erfüllt auch die steigenden ESG-Anforderungen (Environmental, Social, and Governance) großer internationaler Investoren und Käufer.
8. Was hat Sie dazu bewegt, sich langfristig für Vietnam zu entscheiden? Können Sie Ihre Gefühle schildern, als Sie 2016 als erster Ausländer vor der vietnamesischen Nationalversammlung auf Vietnamesisch gesprochen haben?
OM: Was könnte es anderes sein! Es sind die wunderbaren Menschen in Vietnam. Ich sage das jedem: Die Vietnamesen sind die pragmatischsten Menschen überhaupt. Sie sind pragmatisch, fleißig, freundlich, bescheiden – man kann gar nicht anders, als sich in sie zu verlieben. Ich liebe es, ihre Entwicklung zu beobachten, mit ihnen zu arbeiten – und das werde ich auch weiterhin tun.
Was meine Rede vor der vietnamesischen Nationalversammlung im Jahr 2016 betrifft – ich glaube nicht, dass Worte beschreiben können, wie ich mich gefühlt habe. Aber eines ist sicher: Ich habe dort vor Ort geweint, nachdem ein Mitglied der Nationalversammlung zu mir kam, um mir zu meiner Rede zu gratulieren. Es war wunderschön!
Bei Fragen können Sie sich gerne an Dr. Oliver Massmann unter omassmann@duanemorris.com wenden. Dr. Oliver Massmann ist Generaldirektor von Duane Morris Vietnam LLC.

VIETNAM – DAN TRI INTERVIEWING DR. OLIVER MASSMANN- VIETNAM’S IMPRESSIVE DEVELOPMENT AND VISION FOR ITS FUTURE

1. After more than 20 years working in Vietnam, how do you view the development of Vietnam at present, compared to the first days when you set foot in Vietnam? In your opinion, what are the biggest changes in the legal, business and investment environment in Vietnam?
OM: I came to Vietnam for the first time on exactly 6 June 1990, I caught a “xích lô” to see around Hanoi. I still remember that there was lots of bunkers in Hanoi and an “after war” city, the war that ended 50 years ago. I was a giant here back then, I could not catch a cab, and tall buildings were nowhere to be found.
Now I have houses in both Ho Chi Minh City and Hanoi City, two of the most dynamic cities in the world. I am no longer one of the few tall guys, I could catch a taxi easily, and the infrastructure development is unbelievable. I still remember it like yesterday when I first practiced law here, foreign investors had to go through hell to do business here in Vietnam, I was not allowed to walk side by side Vietnamese woman, the people were very poor and they used to do business in a family scale, very industrious. Everything has changed! First it was the accession to the WTO, and then the free trade agreements, giant investors coming in, recognition for LGBT, empowerment for women, clear legal framework for investment. Some of the changes took Germany hundreds of years, and it took Vietnam only 20 – 30 years. For me personally, I cannot even think of the biggest changes because there were so my massive changes. If I have only one thing to say, I would say that the international integration level of Vietnam is the most impressive. In 1990, Vietnam was an isolated country with trade embargo imposed by the U.S – one of the poorest countries on the planet Earth. As we are talking today, Vietnam is a middle-income country, one of the most integrated countries with the most modern free-trade-agreement ever. Vietnam is a poster child for developing countries.
It is amazing!

2. How do you evaluate Vietnam’s socio-economic development vision as defined in the Resolution of the 13th National Congress of the Communist Party of Vietnam, especially the goal of becoming a high-income developed country by 2045?
OM: Vietnam’s vision, particularly the goal of becoming a high-income developed country by 2045, is incredibly ambitious, clear, and inspiring. It provides a robust, long-term roadmap that guides policy and instills confidence in both the domestic private sector and international investors. With the capability of Vietnam and its people, I believe that Vietnam can achieve this goal! About the Resolution of the 13th National Congress of the Communist Party of Vietnam, I see a focus on innovation, science, technology, and high-quality human resources as the main drivers for growth. I believe that these focuses are the right way to go. Also, it signals a strong commitment to moving beyond a low-cost manufacturing model toward a value-added, knowledge-based economy. This transformation is crucial for avoiding the middle-income trap and achieving the 2045 target, establishing Vietnam as a significant economic player in the Asia-Pacific region.

3. One of Vietnam’s important orientations is to develop the economy along with macroeconomic stability and ensure social security. From the perspective of an international expert, how do you assess how Vietnam has balanced these factors?
OM: From my point of view, Vietnam has demonstrated a remarkable and commendable track record in balancing these factors, especially when compared to its regional peers. The government has been highly effective in maintaining low and stable inflation (averaging around 2.8% over the past decade) and managing public debt well below international comfort levels. The sustained, high GDP growth rate over many years speaks for itself, showing that stability has not come at the cost of development. Most notably, the sharp reduction in poverty and significant improvements in life expectancy and education demonstrate that economic growth is being coupled with successful social outcomes. The government’s proactive use of tax and fee reductions to support businesses and individuals during challenging periods (like the pandemic) further illustrates this commitment to social security and market resilience.

4. Vietnam is making efforts to attract foreign investors, especially in the fields of technology and innovation. As a consultant for many international corporations, what advantages do you think Vietnam has to attract international investment?
OM: First of all, Vietnam has one of the most impressive workforce that I have ever seen. Vietnam has a young, dynamic, and rapidly-growing tech-savvy workforce. The country consistently produces hundreds of thousands of IT and engineering professionals, building a strong foundation for sectors like semiconductors, AI, and software development. Many recent issued laws provide clear, attractive incentives for high-tech projects, including preferential corporate income tax rates and tax holidays. This signals a national-level prioritization of this type of investment. Last but not least, the digital economy is booming, providing both a large consumer market and a fertile testing ground for new technologies and services.

5. You were a key advisor in the implementation of the Vietnam – EU Free Trade Agreement (EVFTA). How do you assess Vietnam’s international integration process in recent years, especially after joining new generation free trade agreements such as EVFTA and CPTPP? In your opinion, what should Vietnam do to maximize the benefits from these free trade agreements?
OM: Vietnam’s international integration level is unmatched. By joining new-generation FTAs like the EVFTA and CPTPP, Vietnam has positioned itself at the center of global trade flows. To maximize the benefits from the said agreements, first thing first, institutional reform is required. This means that the legal and regulatory framework must be amended to align with international standards. Further, in some specific sectors, changes are required. For example, a world-class trade hub requires modern, efficient logistics infrastructure (ports, roads, and digital systems) to reduce trade costs and speed up clearance times.

6. Vietnam has issued important resolutions to bring the country into a new era, including Resolution 68 on the strong development of the private economic sector. In your opinion, what turning point will Resolution 68 create for Vietnam’s development process, especially in the economic field, in the coming time?
OM: Resolution 68 on the development of the private economic sector marks a profound and historic ideological turning point for Vietnam’s economy. The resolution champions creating a fair, competitive, and transparent business environment, aiming to eliminate historical biases favoring State-Owned Enterprises (SOEs) and certain FDI over domestic private firms. Also, the goal to develop a number of large, globally competitive private enterprises by 2030 is crucial. These companies can drive industrial growth, act as anchors in global value chains, and spearhead science, technology, and innovation, helping Vietnam emulate the success of its regional neighbors. Lastly, the commitment to significantly cut business costs and administrative procedures (e.g., cutting at least 30% of time and costs) is a direct attack on red tape, making it easier and faster to do business and unlocking entrepreneurial energy.

7. Based on the experience of an international expert who has worked in Vietnam for many years, what recommendations do you have for Vietnam in continuing to improve its competitiveness, attract foreign investment and develop sustainably?
OM: I have work with thousands of foreign investors. And the most valuable assets for them is legal certainty. Vietnam should continue to simplify legal frameworks, ensure that central resolutions (like Resolution 68) and international commitments are consistently and effectively implemented at the local and provincial levels, and further streamline administrative procedures. Vietnam is having one-of-a-kind workforce and such an advantage should be maintained and improved. Vietnam can achieve such a goal by keep improving its education system. When it comes to sustainable, it is important to bear in mind that Vietnam is currently working its way to achieve an ambitious Net Zero by 2050. This goal is an important investment attraction tool. To achieve this goal, Vietnam should Prioritize and incentivize FDI in renewable energy, green manufacturing, and climate-resilient infrastructure. This not only supports sustainable development but also meets the increasing ESG (Environmental, Social, and Governance) requirements of major international investors and buyers.

8. What motivated you to decide to stay in Vietnam for a long time? Can you share your feelings when you became the first foreigner to speak in Vietnamese before the Vietnamese National Assembly in 2016?
OM: What else can it be! It is the amazing people of Vietnam. I always tell everybody this, Vietnamese people are the most pragmatic people ever. They are pragmatic, hardworking, kind, friendly, humble – you just cannot help it but falling in love with them. I love to see their developments, I love to work with them, and I will keep it that way.
As for my speech in front of the Vietnamese National Assembly back in 2016, I don’t think words can describe how I feel. But one thing for sure, I cried there, on the spot, after one member of the National Assembly came to congratulate me for my speech. It was beautiful!
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Please do not hesitate to contact Dr. Oliver Massmann at omassmann@duanemorris.com if you have any questions. Dr. Oliver Massmann is the General Director of Duane Morris Vietnam LLC.

ANWALT IN VIETNAM DR OLIVER MASSMANN – LÄNDERBERICHT – VIETNAM: VERSICHERUNGEN

Marktübersicht
Mitglied der IAIS? Ja, Vietnam ist seit 2007 Mitglied der IAIS.
Internationale Regulierungsbehörden, Organisationen und Gesetzgebungen mit Gültigkeit für Vietnam
Das Projekt „ComFrame“ wurde von den Internationally Active Insurance Groups (IAIG, verbunden mit der IAIS) ins Leben gerufen, um einen regulatorischen Rahmen mit verbindlichen Standards zu schaffen. Es trat Ende 2019 in Kraft. Vietnam muss als IAIS-Mitglied dessen Vorschriften einhalten.
Als Mitglied der WTO und WHO ist Vietnam verpflichtet, auch die Versicherungsregelungen dieser Organisationen zu befolgen. In bilateralen und multilateralen Abkommen wie dem Korea-Vietnam-Freihandelsabkommen, dem EU-Vietnam-Freihandelsabkommen, dem Hongkong-ASEAN-Freihandelsabkommen, dem ASEAN-China-Freihandelsabkommen, dem ASEAN-Australien-Neuseeland-Freihandelsabkommen, dem CPTPP und dem EU-Vietnam-Freihandelsabkommen sind ebenfalls bindende Verpflichtungen im Bereich Versicherungen enthalten.
Darüber hinaus ist Vietnam Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Leitlinien und bewährte Verfahren nicht-bindender Natur für Mitgliedsstaaten herausgibt.
Nationale Regelungen
Das Finanzministerium ist für die staatliche Regulierung des Versicherungsgeschäfts zuständig. Am 12. Februar 2009 erließ das Finanzministerium (MOF) die Entscheidung Nr. 288/QD-BTC zur Gründung der Versicherungsaufsichtsbehörde (ISA) unter dem MOF. Die ISA wurde eingerichtet, um den Minister des MOF bei der landesweiten Regulierung des Versicherungsgeschäfts zu unterstützen und direkt Versicherungsaktivitäten und damit verbundene Dienstleistungen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu überwachen. Die aktuelle Rolle der ISA ist durch Entscheidung Nr. 373/QD-BTC vom 26. Februar 2025 geregelt.
Im Juni 2009 wurde das Zentrum für Versicherungsforschung und -ausbildung (IRTC) unter der ISA gemäß Entscheidung Nr. 1379/QD-BTC gegründet. Das IRTC ist mit der Durchführung wissenschaftlicher Studien und Schulungen im Bereich Versicherungen und Versicherungsmarkt betraut. Ab dem 4. November 2020 wurde das IRTC gemäß Entscheidung Nr. 1738/QD-BTC in das Vietnam Insurance Development Institute (VIDI) umgewandelt.
Gesetze und relevante Gerichtsentscheidungen/Urteile
Die folgenden Gesetze und Vorschriften regeln hauptsächlich das Versicherungsgeschäft in Vietnam:
1. Gesetz über das Versicherungsgeschäft Nr. 08/2022/QH15, erlassen von der Nationalversammlung am 16. Juni 2020 (Versicherungsgesetz);
2. Dekret Nr. 46/2023/ND-CP zur Umsetzung des Versicherungsgesetzes, erlassen von der Regierung am 1. Juli 2023 (Dekret 46);
3. Dekret Nr. 174/2024/ND-CP über Verwaltungssanktionen im Versicherungsgeschäft, erlassen von der Regierung am 30. Dezember 2024 (Dekret 174);
4. Rundschreiben Nr. 195/2014/TT-BTC zur Bewertung und Klassifizierung von Versicherungsunternehmen, herausgegeben vom Finanzministerium am 17. Dezember 2014 (Rundschreiben 195), geändert durch Rundschreiben 89/2020/TT-BTC vom 11. November 2020 (Rundschreiben 89);
5. Entscheidung Nr. 1826/QD-TTg des Premierministers zur Genehmigung des Plans zur „Umstrukturierung des Wertpapiermarktes und der Versicherungsunternehmen“ vom 28. Dezember 2012 (Entscheidung 1826).
Wichtige Vorschriften und Anforderungen
Verantwortlichkeiten des oberen Managements
1. Erlass von Rechtsvorschriften und Durchführungsrichtlinien für das Versicherungsgeschäft; Entwicklung von Strategien, politischen Leitlinien, Gesamtplanungen und konkreten Entwicklungsplänen für den vietnamesischen Versicherungsmarkt.
2. Erteilung und Entzug von Lizenzen für die Gründung und den Betrieb von Versicherern und Versicherungsmaklern sowie für die Gründung von Repräsentanzen ausländischer Versicherer und Makler in Vietnam.
3. Erlass, Genehmigung und Umsetzung von Versicherungsregelungen, Bestimmungen, Prämientarifen und Provisionen.
4. Überwachung der Versicherungsaktivitäten hinsichtlich Fachlichkeit, Finanzlage, Unternehmensführung, Risikomanagement und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften; Anwendung notwendiger Maßnahmen zur Sicherstellung der finanziellen Leistungsfähigkeit und Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern.
5. Organisation der Bereitstellung von Informationen über den Zustand des Versicherungsmarktes und Marktprognosen.
6. Internationale Zusammenarbeit im Bereich Versicherungen.
7. Genehmigung von Auslandsgeschäften von Versicherern und Versicherungsmaklern.
8. Verwaltung der Tätigkeiten von Repräsentanzen ausländischer Versicherer und Versicherungsmakler in Vietnam.
9. Organisation der Ausbildung und Qualifizierung von Führungskräften und Fachpersonal im Versicherungswesen.
10. Durchführung von Inspektionen und Kontrollen im Versicherungsgeschäft; Bearbeitung von Beschwerden und Anzeigen sowie Sanktionierung von Gesetzesverstößen im Versicherungsbereich.

Hinweisgeberregelungen
Es gibt keine spezifischen Hinweisgeberregelungen für den Versicherungssektor.

Begrenzung ausländischer Beteiligung an bestehenden Versicherungsgesellschaften
Ausländische Investoren dürfen bis zu 100 % des Gesellschaftskapitals von Versicherungsunternehmen und Rückversicherungsunternehmen besitzen oder einbringen.
Hier ist die deutsche Übersetzung des Abschnitts zu den Kapitalrücklagenanforderungen:
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Kapitalrücklagenanforderungen
Rücklagenfonds
Versicherungsunternehmen und Versicherungsmakler sind verpflichtet, einen obligatorischen Rücklagenfonds einzurichten, um ihr gezeichnetes Kapital zu ergänzen und ihre Zahlungsfähigkeit sicherzustellen. Die jährliche Zuweisung zu diesem Fonds beträgt 5 % des Nachsteuergewinns. Der maximale Betrag des obligatorischen Rücklagenfonds entspricht 10 % des gezeichneten Kapitals des Versicherungsunternehmens bzw. des zugewiesenen Kapitals einer ausländischen Niederlassung.
Zusätzlich zu diesem obligatorischen Rücklagenfonds können Versicherer und Versicherungsmakler weitere Rücklagenfonds aus dem Nachsteuergewinn des Geschäftsjahres gemäß ihrer Satzung bilden. Es ist zu beachten, dass Gewinne unter den Anteilseignern nur nach Abführung von 5 % des Gewinns an den obligatorischen Rücklagenfonds ausgeschüttet werden dürfen.
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Versicherungsrückstellungen
Eine Versicherungsrückstellung ist ein Geldbetrag, den ein Versicherer zur Deckung seiner im Voraus bestimmten Versicherungsverpflichtungen aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen zurückstellen muss.
Für jede Art von Versicherungsprodukt oder -vertrag muss eine Rückstellung gebildet werden, soweit die Haftung beim Versicherer oder der ausländischen Niederlassung verbleibt. Die erstmalige Regelung zur Höhe dieser Rückstellungen wurde im Rundschreiben 50/2017/TT-BTC eingeführt.
Je nach Einzelfall gelten unterschiedliche Methoden, Formeln und Grundlagen zur Bildung von Rückstellungen. Im aktuellen Rundschreiben 67/2023/TT-BTC, das die Umsetzung des Versicherungsgesetzes regelt, sind fünf Methoden vorgesehen:
1. Methoden, Formeln und Grundlagen zur Bildung von nicht verdienten Prämienrückstellungen für Kranken- und Lebensversicherungen mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr sowie für Schadenversicherungen.
2. Methoden, Formeln und Grundlagen zur Bildung von Schadenrückstellungen.
3. Methoden, Formeln und Grundlagen zur Bildung von mathematischen Rückstellungen für Krankenversicherungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr und bestimmte Lebensversicherungsprodukte.
4. Methoden, Formeln und Grundlagen zur Bildung von Gewinnbeteiligungsrückstellungen für teilnehmende Lebensversicherungsprodukte.
5. Methoden, Formeln und Grundlagen zur Bildung von Ausgleichsrückstellungen für Kranken- und Lebensversicherungen.

Sicherheitsleistung
Versicherer müssen bei einer in Vietnam tätigen Geschäftsbank eine Sicherheitsleistung in Höhe von 2 % des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestkapitals oder zugewiesenen Kapitals hinterlegen – je nach Art des Versicherungsunternehmens.
Beispiel: Ein Krankenversicherer muss eine Sicherheitsleistung von 15 Milliarden VND (ca. 630.000 USD) bei Gründung eines Versicherungsunternehmens, Rückversicherers oder einer ausländischen Niederlassung in Vietnam hinterlegen.
Diese Sicherheitsleistung darf nur mit schriftlicher Genehmigung des Finanzministeriums (MoF) verwendet werden, wenn die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens unzureichend ist, um Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern zu erfüllen. Die vollständige Rückzahlung der Sicherheitsleistung ist erst bei Beendigung der Geschäftstätigkeit zulässig.

Produktspezifische Gesetzgebung
Relevante Beratungsvorgaben und sonstige Anforderungen, einschließlich steuerlicher Aspekte
Lebensversicherung
Mindestanforderungen an das gezeichnete Kapital:
1. Für Lebensversicherungsgeschäfte (ohne fondsgebundene Versicherungen und Rentenversicherungen) sowie Krankenversicherungen: 750 Milliarden VND
2. Für Lebensversicherungsgeschäfte und fondsgebundene Versicherungen oder Rentenversicherungen: 1.000 Milliarden VND
3. Für Lebensversicherungsgeschäfte, fondsgebundene Versicherungen und Rentenversicherungen: 1.300 Milliarden VND
Qualifikationen des bestellten Aktuars:
1. Berechtigung zur Unternehmensführung gemäß dem Unternehmensgesetz.
2. Keine verwaltungsrechtlichen Sanktionen wegen Verstößen im Versicherungsbereich; keine disziplinarische Entlassung wegen interner Regelverstöße in den letzten drei Jahren vor der Bestellung; keine strafrechtliche Verfolgung zum Zeitpunkt der Wahl oder Ernennung.
3. Absolvierte Ausbildung zum bestellten Aktuar; mindestens 10 Jahre Berufserfahrung als Aktuar im Bereich Lebens- oder Krankenversicherung; zusätzlich mindestens 5 Jahre Erfahrung ab dem Zeitpunkt der Aufnahme als Fellow in eine international anerkannte Aktuarvereinigung wie:
o Institute of Actuaries of England
o Society of Actuaries of the USA
o Institute of Actuaries of Australia
o Canadian Institute of Actuaries
o oder Mitglied einer anderen offiziellen Aktuarvereinigung, die der International Association of Actuaries angehört.
Alternativ: Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung als bestellter Aktuar ab dem Zeitpunkt der Aufnahme als Fellow in eine der oben genannten Vereinigungen.
Für Aktuare, die vor Inkrafttreten des Dekrets 46 vom Finanzministerium (MoF) genehmigt wurden, gelten diese Anforderungen nicht.
4. Keine Verstöße gegen die berufsethischen Grundsätze der Aktuare.
5. Beschäftigung beim Lebens- oder Krankenversicherer.
6. Wohnsitz in Vietnam während der Amtszeit.
Zulässiger Geschäftsumfang:
1. Versicherungsgeschäft, Rückversicherungsgeschäft, Rückversicherungsübertragung.
2. Verwaltung von Fonds und Kapitalanlagen aus Versicherungsgeschäften.
3. Erbringung von unterstützenden Versicherungsdienstleistungen.
Versicherungsunternehmen und Zweigniederlassungen ausländischer Schadenversicherer dürfen grundsätzlich nur eine Versicherungsart betreiben, mit folgenden Ausnahmen:
1. Lebensversicherer dürfen auch Krankenversicherungen anbieten.
2. Schadenversicherer und deren ausländische Zweigniederlassungen dürfen Krankenversicherungsprodukte mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr sowie Versicherungen gegen Todesfallrisiken mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr anbieten.
3. Krankenversicherer dürfen Versicherungsprodukte gegen Todesfallrisiken mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr anbieten.
Versicherungsrückstellungen:
Lebensversicherungsunternehmen müssen folgende Rückstellungen bilden:
• Aktuarielle Rückstellung
• Rückstellung für nicht verdiente Prämien
• Schadenrückstellung
• Rückstellung für Gewinnverteilung
• Rückstellung für zugesagte Zinssätze
• Ausgleichsrückstellung
Hier ist die deutsche Übersetzung des Abschnitts zu den Investitionstätigkeiten:
Investitionstätigkeiten
Versicherungsunternehmen, Rückversicherungsunternehmen und ausländische Niederlassungen in Vietnam dürfen folgende Investitionen nicht tätigen:
1. Investitionen in das Immobiliengeschäft, mit Ausnahme folgender Fälle:
o Erwerb von Aktien börsennotierter Immobilienunternehmen,
o Erwerb von Fondsanteilen öffentlicher Fonds,
o Kauf, Investition oder Eigentum an Immobilien, die als Geschäftsstellen, Standorte oder Tresorräume für den direkten Gebrauch im Versicherungsgeschäft genutzt werden,
o Vermietung leerstehender Geschäftseinrichtungen unter ihrer Kontrolle oder Verwaltung,
o Übernahme von Immobilien im Rahmen der Verwaltung oder Verwertung von Hypotheken oder zur Rückgewinnung von durch Immobilien besicherten Krediten innerhalb von drei Jahren ab dem Pfanddatum.
2. Investitionen in Edelmetalle und Schmuck.
3. Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, außer wenn diese für kommerzielle und geschäftliche Zwecke verwendet werden.
4. Investitionen in Derivate oder derivative Verträge, außer wenn diese als Absicherung gegen Risiken aus Versicherungs- oder Rückversicherungsverträgen sowie aus Aktienportfolios dienen, die von Versicherungsunternehmen, Rückversicherungsunternehmen oder ausländischen Niederlassungen in Vietnam gehalten werden.
Auslandsinvestitionen
Versicherungsunternehmen und Rückversicherungsunternehmen dürfen Auslandsinvestitionen tätigen, sofern sie sich auf das Eigenkapital oberhalb des vorgeschriebenen gezeichneten Kapitals sowie auf nicht verwendetes Kapital aus Versicherungsrückstellungen beziehen, die mit ausländischen Investitionsindizes verknüpft sind oder aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen mit ausländischen Organisationen oder Einzelpersonen stammen. Diese Auslandsinvestitionen sind unter folgenden Formen und Einschränkungen zulässig:
1. Gründung oder Beteiligung an der Gründung, Kapitalbeteiligung oder Erwerb von Anteilen an Versicherern oder Rückversicherern im Ausland; Gründung von Niederlassungen oder Repräsentanzen sowie andere Formen kommerzieller Präsenz im Ausland – ohne Einschränkungen.
2. Einschränkungen für indirekte Auslandsinvestitionen:
o Kauf von Staatsanleihen, Schatzwechseln und Schuldscheinen: keine Einschränkungen.
o Anleihen, Schatzwechsel und Schuldscheine, die von Emittenten mit Ratings internationaler Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s oder Fitch bewertet wurden: bis zu 50 % des Auslandsinvestitionsbetrags.
o Kauf von börsennotierten Aktien und Fondsanteilen: bis zu 15 % des Auslandsinvestitionsbetrags.
Hier ist die vollständige Übersetzung des Abschnitts zur Schadenversicherung (Non-Life Insurance):
Schadenversicherung (Non-Life Insurance)
Mindestanforderungen an das gezeichnete Kapital
1. Für Schadenversicherungsgeschäfte (ohne Luftfahrt- und Satellitenversicherung) sowie Krankenversicherung: 400 Milliarden VND
2. Für Schadenversicherungsgeschäfte (einschließlich Luftfahrt- oder Satellitenversicherung) sowie Krankenversicherung: 450 Milliarden VND
3. Für Schadenversicherungsgeschäfte einschließlich Luftfahrt-, Satelliten- und Krankenversicherung: 500 Milliarden VND
Qualifikationen des bestellten Aktuars in Bezug auf Rückstellungen und Zahlungsfähigkeit
1. Berechtigung zur Unternehmensführung gemäß dem Unternehmensgesetz.
2. Keine verwaltungsrechtlichen Sanktionen wegen Verstößen im Versicherungsbereich; keine disziplinarische Entlassung wegen interner Regelverstöße in den letzten drei Jahren vor der Bestellung; keine strafrechtliche Verfolgung zum Zeitpunkt der Wahl oder Ernennung.
3. Mitgliedschaft als Associate in einer Aktuarvereinigung, die offizielles Mitglied der International Actuarial Association (IAA) ist; oder mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Bereich Schadenversicherung und Nachweis über das Bestehen von mindestens zwei Prüfungen einer der folgenden Vereinigungen:
o Institute of Actuaries of England
o Society of Actuaries of the USA
o Institute of Actuaries of Australia
o Canadian Institute of Actuaries
Alternativ: Nachweis über bestandene Prüfungen eines anerkannten Ausbildungsprogramms, das als gleichwertig zu zwei Prüfungen einer der genannten Vereinigungen gilt.
4. Drei Jahre nach Inkrafttreten des Dekrets muss der bestellte Aktuar mindestens Associate einer Aktuarvereinigung sein, die offizielles Mitglied der IAA ist und den ethischen Kodex für versicherungsmathematische Dienstleistungen nicht verletzt.
5. Fünf Jahre nach Inkrafttreten des Dekrets muss der bestellte Aktuar Fellow einer Aktuarvereinigung sein, die offizielles Mitglied der IAA ist, eine Ausbildung im Bereich Schadenversicherung absolviert hat und den ethischen Kodex nicht verletzt.
6. Beschäftigung beim Versicherer, Rückversicherer oder der ausländischen Niederlassung in Vietnam.
7. Wohnsitz in Vietnam während der Amtszeit.
Zulässiger Geschäftsumfang
1. Versicherungsgeschäft, Rückversicherungsgeschäft, Rückversicherungsübertragung.
2. Verwaltung von Fonds und Kapitalanlagen aus Versicherungsgeschäften.
3. Erbringung von unterstützenden Versicherungsdienstleistungen.
4. Schadenversicherungsunternehmen dürfen keine Lebens- oder Krankenversicherungen anbieten, außer:
o Krankenversicherungsprodukte mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr,
o Versicherungsprodukte gegen Todesfallrisiken mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr.
Versicherungsrückstellungen
Versicherungsrückstellungen für Schadenversicherungsunternehmen umfassen:
• Rückstellung für nicht verdiente Prämien
• Schadenrückstellung
• Rückstellung für große Verlustschwankungen
Investitionstätigkeiten und Auslandsinvestitionen
Gleich wie bei Lebensversicherungen geregelt.
Hier ist die deutsche Übersetzung des Abschnitts zur Rückversicherung:
Rückversicherung
Mindestanforderungen an das gezeichnete Kapital
1. Für Rückversicherung im Bereich Schadenversicherung oder sowohl Schaden- als auch Krankenrückversicherung: 500 Milliarden VND
2. Für Rückversicherung im Bereich Lebensversicherung oder sowohl Lebens- als auch Krankenrückversicherung: 900 Milliarden VND
3. Für Rückversicherung in allen drei Bereichen – Leben, Schaden und Krankenversicherung: 1.400 Milliarden VND
Qualifikationen des bestellten Aktuars in Bezug auf Rückstellungen und Zahlungsfähigkeit
Entsprechen den Anforderungen für Schadenversicherungen.
Zulässiger Geschäftsumfang
Rückversicherungsunternehmen und ausländische Rückversicherungsniederlassungen dürfen folgende Geschäftstätigkeiten ausüben:
1. Rückversicherung und Rückversicherungsabtretung
2. Verwaltung und Investition von Mitteln, die aus der Erbringung von Rückversicherungsdienstleistungen stammen
3. Weitere Tätigkeiten, die direkt mit Rückversicherungsdienstleistungen in Zusammenhang stehen
Versicherungsrückstellungen
• Für Schadenrückversicherung:
o Rückstellung für nicht verdiente Prämien
o Schadenrückstellung
o Rückstellung für große Verlustschwankungen
• Für Lebensrückversicherung:
o Aktuarielle Rückstellung
o Rückstellung für nicht verdiente Prämien
o Schadenrückstellung
o Rückstellung für Gewinnverteilung
o Rückstellung für zugesagte Zinssätze
o Ausgleichsrückstellung
• Für Krankenrückversicherung:
o Aktuarielle Rückstellung
o Rückstellung für nicht verdiente Prämien
o Schadenrückstellung
o Ausgleichsrückstellung
Investitionstätigkeiten und Auslandsinvestitionen
Gleich geregelt wie bei Lebens- und Schadenversicherungen.
Hier ist die deutsche Übersetzung des Abschnitts zu Investmentmanagement und Märkten:
Investmentmanagement und Märkte
Überblick über relevante Vorschriften für das Anlageportfolio von Versicherern, einschließlich Asset-Liability-Management (ALM)
Ein Versicherungsunternehmen darf Investitionen aus seinem Eigenkapital, nicht verwendetem Kapital aus Versicherungsrückstellungen sowie aus anderen rechtmäßigen Quellen tätigen.
Zusätzlich zu den oben genannten Regeln für inländische Investitionen des nicht verwendeten Kapitals aus Versicherungsrückstellungen gelten folgende Grundsätze:
1. Sicherheit, Liquidität und Effizienz müssen gewährleistet sein; Einhaltung der geltenden Vorschriften und Eigenverantwortung bei Investitionstätigkeiten.
2. Versicherungsrückstellungen dürfen nur in Vietnam investiert werden, außer bei nicht verwendetem Kapital aus Versicherungsverträgen mit zinsbezogenen Verbindungen zu ausländischen Investitionsindizes oder bei Verträgen mit ausländischen Organisationen/Personen.
3. Es ist verboten, geliehenes Kapital für Investitionen sowie Treuhandinvestitionen in Wertpapiere, Immobiliengeschäfte oder Kapitalbeteiligungen an anderen Unternehmen zu verwenden.
4. Investitionen, die 30 % des Portfolios in Unternehmen derselben Unternehmensgruppe mit gegenseitigen Eigentumsverhältnissen ausmachen, sind verboten. Diese Regel gilt nicht für Einlagen bei Kreditinstituten und Auslandsinvestitionsfonds in Form von Unternehmensgründungen oder Niederlassungen im Zielland.
5. Investitionen als Gegenleistung für Investitionen von Anteilseignern oder Kapitalgebern bzw. mit diesen verbundenen Personen sind nicht erlaubt, außer bei Einlagen in Geschäftsstellen von Anteilseignern oder Kapitalgebern, die Kreditinstitute sind.
6. Der Kauf von Unternehmensanleihen, die der Umschuldung von Krediten der Emittenten dienen, ist nicht zulässig.
7. Bei Treuhandinvestitionen müssen die Treuhänder über eine Lizenz für die Durchführung solcher Investitionen im Rahmen des zulässigen Treuhandbereichs verfügen.
Ein Versicherungsunternehmen darf auch Auslandsinvestitionen tätigen, jedoch ausschließlich zur Gründung eines ausländischen Versicherungsunternehmens oder einer ausländischen Versicherungsniederlassung. Solche Investitionen müssen vom Finanzministerium (MoF) genehmigt werden.
Durchsetzung und Untersuchung
Vorschriften zur behördlichen Untersuchung
Zur Durchführung von Sonderprüfungen im Versicherungsgeschäft können die zuständigen Behörden unabhängige Wirtschaftsprüfer, Beratungsunternehmen oder Fachleute beauftragen, um Sachverhalte zu bewerten und fachliche Stellungnahmen abzugeben, insbesondere wenn diese mutmaßlich Auswirkungen auf die Sicherheit und Gesundheit der geprüften Unternehmen haben.
Beschwerdeverfahren
Es gibt keine spezifischen Vorschriften für die Bearbeitung von Beschwerden innerhalb von Versicherungsunternehmen. Stattdessen gelten die Regelungen in den jeweiligen Versicherungsverträgen sowie die einschlägigen Bestimmungen des Zivilgesetzbuchs und wirtschaftlicher Vereinbarungen.
Beschwerden über verwaltungsrechtliche Entscheidungen werden gemäß den Gesetzen über Beschwerden und Anzeigen behandelt, die branchenübergreifend Anwendung finden.
Rechtsbehelfe, einschließlich Ombudsdienst
Je nach Art und Schwere des Verstoßes können gegen die Verantwortlichen Verwaltungssanktionen (Verwarnungen, Geldbußen, Betriebsaussetzungen, Abhilfemaßnahmen) oder strafrechtliche Sanktionen verhängt werden. Bei Schadensverursachung ist eine Entschädigung gemäß vietnamesischem Recht zu leisten.
Entschädigungsregelungen bei Versicherungsstreitigkeiten
Wie im Versicherungsvertrag festgelegt. Die versicherte Person hat maximal ein Jahr Zeit, ab dem Datum des Versicherungsfalls eine Entschädigung zu beantragen. Nach Eintritt des Versicherungsfalls muss der Versicherer die Entschädigung innerhalb der im Vertrag festgelegten Frist zahlen. Falls keine Frist angegeben ist, beträgt sie 15 Tage ab Eingang eines vollständigen und ordnungsgemäßen Antrags auf Entschädigung.
Versicherungsarten
Lebens- und Krankenversicherung
Die Prämienzahlung kann einmalig oder in Raten erfolgen – gemäß dem im Versicherungsvertrag vereinbarten Zeitplan und Verfahren.
Sachversicherung
• Unterversicherung: Der Versicherer haftet nur anteilig entsprechend dem Verhältnis der Versicherungssumme zum Marktwert des versicherten Eigentums zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses.
• Überversicherung: Der Versicherer ersetzt den Schaden anteilig zum Marktwert zum Zeitpunkt des Schadensereignisses und zahlt dem Versicherten anteilig die im Voraus gezahlten Prämien zurück, soweit die Versicherungssumme den Marktwert übersteigt.
Doppelversicherung
Bei Eintritt des Versicherungsfalls haftet jeder Versicherer anteilig entsprechend dem Verhältnis der vereinbarten Versicherungssumme zur Gesamtsumme aller Versicherungsverträge, die der Versicherungsnehmer abgeschlossen hat. Die Gesamtsumme der Entschädigungen aller Versicherer darf den tatsächlichen Schaden nicht überschreiten.
Haftpflichtversicherung
Die Haftungsgrenze ist der Betrag, den der Versicherer dem Versicherten gemäß den Bedingungen des Versicherungsvertrags zu zahlen verpflichtet ist.
Insolvenz und Schutz der Versicherungsnehmer
Relevantes Sanierungsregime
Ab dem 1. Januar 2028 treten die Vorschriften zur Insolvenz von Versicherungsunternehmen und Rückversicherungsunternehmen gemäß Artikel 116 des Versicherungsgesetzes 2022 in Kraft. Im Einzelnen:
1. Erstens: Nachdem das Finanzministerium ein Dokument zur Beendigung von Kontrollmaßnahmen ausgestellt hat, sind Versicherungsunternehmen und Rückversicherungsunternehmen verpflichtet, beim Gericht einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gemäß dem Insolvenzgesetz zu stellen. Falls sie dies nicht tun, wird das Finanzministerium den Antrag selbst einreichen.
2. Zweitens: Nach Eingang des Antrags auf Einleitung des Insolvenzverfahrens wird das Gericht das Verfahren zur Insolvenzerklärung einleiten, die betroffenen Unternehmen für insolvent erklären und unverzüglich das Verfahren zur Vermögensliquidation anwenden – ohne Durchführung einer Gläubigerversammlung oder eines Sanierungsverfahrens.
3. Drittens: Die Vermögensverteilung im Insolvenzfall erfolgt in folgender Prioritätenreihenfolge:
o Insolvenzverfahrenskosten
o Gehaltsrückstände, Abfindungen, Sozial- und Krankenversicherungsbeiträge für Mitarbeiter
o Entschädigungszahlungen, Versicherungsleistungen für Schäden, Leistungen, die das Unternehmen bereits zugesagt hat, Rückkaufswerte, Vertragsguthaben oder Rückerstattung von Versicherungsprämien
o Finanzielle Verpflichtungen gegenüber dem Staat
o Ungesicherte Forderungen laut Gläubigerliste
o Gesicherte Forderungen, die aufgrund unzureichender Sicherheiten nicht vollständig beglichen wurden
o Eigentümer, Kapitalgeber und Aktionäre der Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen
4. Viertens: Falls die Vermögenswerte nicht ausreichen, um alle oben genannten Forderungen zu begleichen, erfolgt die Zahlung anteilig innerhalb der jeweiligen Prioritätsstufe.
Alle weiteren Inhalte zur Insolvenz von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen, die hier nicht aufgeführt sind, werden gemäß den Bestimmungen des Insolvenzgesetzes umgesetzt.
Datenschutz
Es gibt keine eigenständige Regelung zum Datenschutz speziell für den Versicherungssektor in Vietnam. Stattdessen sind die Datenschutzvorschriften auf verschiedene Gesetze verteilt, darunter:
• Zivilgesetzbuch
• Strafgesetzbuch
• Gesetz über die Sicherheit von Cyberinformationen
• Gesetz über Informationstechnologie
• Telekommunikationsgesetz
• Gesetz über Verbraucherschutz
• Gesetz über elektronische Transaktionen
• Cybersicherheitsgesetz
• sowie entsprechende Durchführungsverordnungen
Diese Gesetze enthalten Bestimmungen zur Verhinderung, Erkennung und Bekämpfung von Spam, Computerviren und Cyberangriffen sowie zum Schutz von Informationen im digitalen Raum.
Es gibt keine einheitliche Definition von „personenbezogenen Daten“ im vietnamesischen Recht. Allgemein gilt jede Information, die zur Identifizierung einer bestimmten Person verwendet werden kann – einschließlich Zahlungsinformationen – als personenbezogen.
Organisationen, die personenbezogene Daten verarbeiten, müssen geeignete organisatorische und technische Maßnahmen ergreifen, um die gesammelten und gespeicherten Daten zu schützen und sicherzustellen, dass diese nicht ohne Zustimmung verloren gehen, gestohlen, offengelegt, verändert oder zerstört werden.
Je nach Art des Verstoßes gegen Datenschutzvorschriften können Verwaltungssanktionen (Verwarnung, Geldstrafe), Abhilfemaßnahmen oder strafrechtliche Konsequenzen verhängt werden.
Unternehmensführung (Corporate Governance)
Führungskräfte und leitende Angestellte eines Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmens sind:
1. Vorsitzende*r oder Mitglied des Verwaltungsrats bzw. des Mitgliederbeirats
2. Direktorin oder Generaldirektorin, stellvertretender Direktorin, gesetzlicher Vertreterin
3. Chefin der Buchhaltung, Niederlassungsleiterin, Leiter*in einer Repräsentanz oder einer Fachabteilung gemäß Unternehmenssatzung
Führungskräfte einer ausländischen Niederlassung sind:
1. Direktorin, stellvertretender Direktor*in
2. Chefin der Buchhaltung, Leiterin einer Fachabteilung gemäß den Vorschriften zur Organisation und zum Betrieb ausländischer Niederlassungen in Vietnam
Zulässige Ämterverteilung – Grundsätze:
1. Mitglieder des Verwaltungsrats oder Mitgliederbeirats eines Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmens dürfen nicht gleichzeitig ein entsprechendes Amt in einem anderen Unternehmen derselben Versicherungsbranche (Leben, Schaden, Gesundheit, Rückversicherung) in Vietnam innehaben.
2. Eine Direktorin eines Versicherungsunternehmens oder einer ausländischen Niederlassung darf nicht gleichzeitig für ein anderes Unternehmen derselben Versicherungsbranche tätig sein.
3. Eine Direktorin oder Generaldirektorin, Niederlassungsleiterin oder Repräsentanzleiterin darf nur ein weiteres Amt innerhalb desselben Unternehmens ausüben. Derdie Direktorin einer ausländischen Niederlassung ist gesetzlicher Vertreter*in und darf nur zusätzlich die Leitung der Fachabteilung dieser Niederlassung übernehmen.
4. Derdie Aktuarin, Leiterin des Risikomanagements oder der Compliance-Abteilung darf kein weiteres Führungsamt im selben Unternehmen innehaben und nicht gleichzeitig für ein anderes Versicherungsunternehmen tätig sein. Derdie Aktuar*in muss die vom Finanzministerium zugewiesenen Aufgaben erfüllen.
5. Derdie Leiterin des Aufsichtsrats oder derdie Kontrolleurin darf kein weiteres Führungsamt im selben Unternehmen innehaben und nicht gleichzeitig in einer vergleichbaren Funktion bei einem anderen Versicherungsunternehmen tätig sein.
6. Derdie Chefin der Buchhaltung oder der internen Revision darf kein weiteres Amt im selben Unternehmen innehaben und nicht gleichzeitig für ein anderes Versicherungsunternehmen tätig sein.
Prävention von Finanzkriminalität
• Mitglied der FATF? Nein
• Auf der FATF-Liste? Vietnam steht auf der grauen Liste der Financial Action Task Force (FATF)
• Gerne! Hier ist die deutsche Übersetzung des abschließenden Hinweises:
***
Zögern Sie nicht, Dr. Oliver Massmann unter der E-Mail-Adresse omassmann@duanemorris.com zu kontaktieren, wenn Sie Fragen haben oder weitere Einzelheiten zu den oben genannten Informationen wünschen. Dr. Oliver Massmann ist Generaldirektor von Duane Morris Vietnam LLC.

COUNTRY UPDATE-VIETNAM: INSURANCE

Market overview
Member of IAIS? Yes, Vietnam became a member of IAIS in 2007.
Global regulators, bodies and legislation applicable to the country
The project “ComFrame” was set up by the Internationally Active Insurance Groups (IAIG, related to IAIS) to establish a regulatory framework with mandatory standards. It came into effect at the end of 2019. Vietnam, as a member of the IAIS, has to comply with its regulations.
As a member of the WTO and WHO, Vietnam must also comply with the regulations of these organisations with respect to insurance. In its bilateral/multilateral agreements such as Korea – Vietnam FTA, EU- Vietnam FTA, Hong Kong – ASEAN FTA, ASEAN- China FTA, ASEAN – Australia – New Zealand FTA, CPTPP and EU-Vietnam Free Trade Agreement, commitments on insurance are also binding on Vietnam.
In addition, Vietnam is a member of the Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD), which issues guidelines and good practices of a non-binding nature for member countries.
Domestic
The Ministry of Finance is in charge of the state regulation of insurance business. In addition, on February 12, 2009, the Ministry of Finance (MOF) issued Decision No. 288/QD-BTC to establish the Insurance Supervisory Authority (ISA) under the MoF. The ISA was regulated to assist the Minister of the MOF to regulate insurance business nationwide; and directly govern and supervise insurance business activities and services related to insurance business in accordance with law. Currently, the role of the ISA is regulated under Decision 373/QD-BTC issued on February 26, 2025.
In June 2009, the Insurance Research and Training Centre (IRTC) under the ISA was established according to Decision No. 1379/QD-BTC. The IRTC is tasked with organising scientific studies and training on insurance and the insurance market. From November 4, 2020, the IRTC was reorganized to form the Vietnam Insurance Development Institute (VIDI) under Decision No. 1738/QD-BTC.
Laws and relevant court decisions/judgments
The following laws and regulations mainly govern the insurance business in Vietnam:
1. Law on Insurance Business No. 08/2022/QH15 issued by the National Assembly on June 16, 2020 (Law on Insurance Business);
2. Decree No. 46/2023/ND-CP on guiding the implementation of the Law on Insurance Business issued by the government on July 1, 2023 (Decree 46);
3. Decree No. 174/2024/ND-CP on administrative sanctions on insurance business issued by the government on December 30, 2024 (Decree 174);
4. Circular No. 195/2014/TT-BTC on guiding the assessment and classification of insurance companies issued by the Ministry of Finance on December 17, 2014 (Circular 195) as amended by Circular 89/2020/TT-BTC dated November 11, 2020 (Circular 89);
5. Decision No. 1826/QD-TTg of the Prime Minister on approving the Plan on “Restructuring the securities market and insurance companies” on December 28, 2012 (Decision 1826).
Key rules and requirements
Senior management responsibilities
1. Promulgation of legal instruments and implementing guidelines on insurance business; formulation of strategies, policies, master planning and specific plans for the development of the Vietnamese insurance market.
2. Issuance and withdrawal of licences for the establishment and operation of insurers and insurance brokers, and of licences for the establishment of representative offices of foreign insurers and foreign insurance brokers in Vietnam.
3. Promulgation, ratification and guiding the implementation of insurance regulations, provisions, scales of premiums and commissions.
4. Supervision of insurance business activities via professional activities, financial status, enterprise management, risk management and compliance with the law on insurers and brokers; application of necessary measures to ensure that insurers satisfy the financial requirements and fulfil their undertakings to purchasers of insurance.
5. Organisation of provision of information on the status of the insurance market and market forecasts.
6. International cooperation in the area of insurance.
7. Consent for overseas operations of insurers and insurance brokers.
8. Administration of the operations of representative offices of foreign insurers and foreign insurance brokers in Vietnam.
9. Organisation of the formation and training of a workforce of insurance management personnel and insurance professional experts.
10. Inspection and checks of insurance business activities; resolution of complaints and denunciations, and dealing with breaches of the laws on insurance business.
Whistle-blowing rules
There are no such rules specifically for the insurance sector.
Foreign ownership limit in an existing shareholding insurance company
Foreign investors are entitled to own shares or contribute capital up to 100% of the charter capital of insurance enterprises and reinsurance enterprises.
Capital reserve requirements
Reserve funds
Insurers and insurance brokers must establish a compulsory fund to supplement their charter capital and ensure their solvency. Appropriations for the compulsory reserve fund shall be made annually at 5% of after-tax profits. The maximum amount of compulsory reserve fund is equivalent to 10% of the charter capital of the insurance enterprise or issued capital of the foreign branch.
In addition to this compulsory reserve fund, insurers and insurer brokers may establish other reserve funds from their after-tax profits of the fiscal year as determined in their charter. It is noted that after-tax profits may be shared among shareholders but only after 5% of such profits is contributed to the compulsory reserve fund as provided above.
Insurance reserves
Insurance reserve means an amount of money that an insurer must set aside to pay for its insurance liabilities determined in advance and arising from the insurance policies into which it has entered.
Insurance reserve must be established for each type of insurance product or insurance policy with respect to that part of liability retained by the insurer or foreign branch. The specific amount contributed for insurance reserves is first introduced in Circular 50/2017/TT-BTC.
Depending on the specific case, insurance enterprises will have different methods and formulas, and bases for setting up insurance reserves. There are 5 methods specified in Circular 67/2023/TT-BTC, the current Circular guiding the implementation of the Law on Insurance Business:
1. Methods, formulas, and bases for setting up unearned premium reserves for health insurance and life insurance with a term of up to 1 year, and non-life insurance.
2. Methods, formulas, and bases for setting up claim reserves.
3. Methods, formulas, and bases for setting up mathematical reserves for health insurance with a term of more than 1 year and certain life insurance operations.
4. Methods, formulas, and bases for setting up profit-sharing reserves for participating life insurance products.
5. Methods, formulas, and bases for setting up balance guarantee reserves for health insurance and life insurance.
Security deposit
Insurers must pay a security deposit into a commercial bank operating in Vietnam in an amount of 2% of the minimum requirements of charter capital or allocated capital as specified for each type of insurance company (for example, a health insurance company must pay a security deposit of VND15 billion or $630,000 equivalent) at the time of establishment of an insurance company, reinsurance company or foreign branch in Vietnam. An insurance enterprise or foreign branch may only use its security deposit to meet undertakings to purchasers of insurance when its solvency is inadequate and upon written approval of the MoF. The whole amount of their security deposit can only be withdrawn upon termination of their operation.
Product-specific legislation
Relevant advisory documentation or other requirements, including tax
Life
Minimum requirements of charter capital
1. For life insurance business (excluding unit-linked insurance and retirement insurance) and health care insurance business: VND750 billion.
2. Life insurance business and unit-linked insurance business or retirement insurance business: VND1,000 billion.
3. Life insurance business, unit-linked insurance business and retirement insurance business: VND1,300 billion.
Qualifications of the appointed actuary
1. Having the right to manage an enterprise in accordance with the Law on Enterprises.
2. Not being subject to an administrative penalty for a breach in the insurance business sector, not having been disciplined in the form of dismissal for a breach of internal rules for three consecutive years before the time of appointment; not having been prosecuted by a competent authority as prescribed by law at the time of being elected or appointed.
3. Having undergone training as an appointed actuary, and have at least 10 years of work experience as an appointed actuary in the life insurance or health insurance sector and have at least five years’ work experience from the time of becoming a fellow of one of the Associations of Actuaries which are widely recognised internationally such as the Institute of Actuaries of England; the Society of Actuaries of the USA; the Institute of Actuaries of Australia; the Canadian Institute of Actuaries; or be a member of another Association of Actuaries which is an official member of the International Associations of Actuaries; or have at least five years’ work experience as an appointed actuary in the life insurance or health insurance sector from the time of becoming a fellow of one of the above associations. In the case of an appointed actuary approved by the MoF before the effective date of Decree 46, the above-mentioned qualification in this paragraph will not be applicable.
4. Not having committed any breach of the professional ethics of actuaries.
5. Being an employee of the life insurer or health insurer.
6. Being a resident in Vietnam during the term of office.
Permitted scope of business
1. Insurance business, reinsurance business, reinsurance transfer.
2. Managing funds and investing capital from insurance business activities.
3. Providing auxiliary insurance services.
Insurance enterprises and branches of foreign non-life insurance enterprises are only allowed to conduct one type of insurance business, except for the following cases:
1. Life insurance enterprises conducting health insurance business;
2. Non-life insurance enterprises and branches of foreign non-life insurance enterprises conducting health insurance products with a term of up to 1 year and insurance products for death risks with a term of up to 1 year;
3. Health insurance enterprises conducting insurance products for death risks with a term of up to 1 year.
Insurance reserve
Insurance reserve for life insurance companies includes: actuarial reserve, unearned premium reserve, compensation reserve, profit distribution reserve, committed interest rate reserve and balance reserve.
Investment activities
Insurance enterprises, reinsurance enterprises and foreign branches in Vietnam are not allowed to implement the following investment activities:
1. Investment in real estate business, except in the following cases: acquiring stocks of real estate businesses listed on the securities market, fund certificates of public funds; purchasing, investing in or owning real property used as business offices, locations or treasure vaults for direct uses for their insurance business; leasing out unoccupied business establishments under their control or management; seizing real property by managing or disposing of mortgage bonds, or recovering loans secured by real property within three years from the lien date.
2. Investment in precious metals, jewels.
3. Investment in intangible fixed assets, except those used for commercial and business purposes.
4. Investment in derivatives or derivative contracts, except those listed as provisions for risks arising from insurance, reinsurance policies and portfolios of stocks that insurance companies, reinsurance companies or foreign branches in Vietnam are holding.
Outbound investment
Insurance enterprises and reinsurance enterprises are allowed to make an outbound investment with regards to the owner’s equity in excess of the required charter capital and idle capital from insurance reserves of insurance policies with interests linked to foreign investment indexes and signed insurance policies with foreign organisations/individuals, the outbound investment from the said owner’s equity shall only be allowed for the following forms and restrictions:
1. Establishing or contributing capital for the establishment; contribution of capital, acquisition of shares of insurers, reinsurers in foreign countries; establishing branches or representative offices, and other forms of commercial presence of insurers and reinsurers abroad without any restriction;
2.
1. Restrictions on indirect outbound investment: Purchase of government bonds, treasury bills, and promissory notes: no restriction.
2. Bonds, treasury bills, and promissory notes issued by issuers rated by international credit rating agencies like Standard & Poor’s, Moody’s Investors Service and Fitch Ratings: up to 50% of the outbound investment amount.
3. Purchase of listed shares and listed fund certificates: up to 15% of the outbound investment amount.
Non-life insurance
Minimum requirements of charter capital
1. For non-life insurance business (excluding aviation insurance business and satellite insurance business) and health insurance: VND400 billion.
2. For non-life insurance business (including aviation insurance business or satellite insurance business) and health insurance: VND450 billion.
3. For non-life insurance business, including aviation insurance business and satellite insurance business and health insurance: VND500 billion.
Qualifications of an appointed actuary regarding reserves and solvency of non-life insurer
1. Having the right to manage an enterprise in accordance with the Law on Enterprises.
2. Not having been subject to an administrative penalty for a breach in the insurance business sector, not having been disciplined in the form of dismissal for a breach of internal rules for three consecutive years before the time of appointment; not having been prosecuted by a competent authority as prescribed by law at the time of being elected or appointed.
3. Been an Associate of the Associations of Actuaries being an official member of the International Associations of Actuaries; or have at least five years work experience in the non-life insurance sector and have proof of passing at least two examinations of one of the following Associations: Institute of Actuaries of England; the Society of Actuaries of the USA; the Institute of Actuaries of Australia; the Canadian Institute of Actuaries, or proof of passing exams in an actuarial training course or program recognised by the above associations as equivalent to two examinations of the Association.
4. After three years from the effective date of this Decree, the Appointed Actuary of a non-life insurer, reinsurer, or foreign branch in Vietnam must be at least an Associate of an actuary association that is an official member of the International Actuarial Association and does not break the code of ethics for actuarial services in insurance.
5. After five years from the effective date of this Decree, the Appointed Actuary of a non-life insurer, reinsurer, or foreign branch in Vietnam must be a Fellow, who has been trained in non-life insurance of an actuary association which is an official member of the International Actuarial Association and does not break the code of ethics for actuarial services in insurance.
6. Be an employee at the insurer, reinsurer, or foreign branch in Vietnam.
7. Be a resident in Vietnam during the term of office.
Permitted scope of business
1. Insurance business, reinsurance business, reinsurance transfer.
2. Managing funds and investing capital from insurance business activities.
3. Providing auxiliary insurance services.
4. Non-life insurance enterprises are not allowed to implement life insurance business/health insurance business except for health insurance products with a term of one year or less and insurance products for death risks with a term of one year or less.
Insurance reserve
Insurance reserve for non-life insurance companies includes unearned premium reserve, claim reserve and large loss fluctuation reserve.
Investment activities and outbound investment
Same as life insurance.
Reinsurance
Minimum requirements of charter capital
1. For non-life reinsurance business or both non-life reinsurance business and health reinsurance business: VND500 billion.
2. For life reinsurance business or both life reinsurance business and health reinsurance business: VND900 billion.
3. For business in all three types of life reinsurance, non-life reinsurance and health reinsurance, VND1,400 billion.
Qualifications of an appointed actuary regarding reserves and solvency of reinsurer
Same as in non-life insurance.
Permitted scope of business
Reinsurance companies and foreign reinsurance branches can be involved in the following range or area of business activities:
1. reinsurance, reinsurance cession sector;
2. management of funds and investment of funds generated from rendering reinsurance services;
3. other activities directly related to reinsurance services.
Insurance reserve
1. For non-life reinsurance: unearned premium reserve, claim reserve, and large loss fluctuation reserve.
2. For life reinsurance: actuarial reserve, unearned premium reserve, compensation reserve, profit distribution reserve, committed interest rate reserve and balance reserve.
3. For health reinsurance: actuarial reserve, unearned premium reserve, compensation reserve and balance reserve.
Investment activities and outbound investment
Same as life insurance and non-life insurance.
Investment management and markets
Overview of relevant regulation affecting insurers’ investment portfolios, including Asset Liability Management (ALM)
An insurance enterprise can make investment from its equity, idle capital from insurance reserves and other lawful sources.
In addition to rules on domestic investment of idle capital from insurance reserves as mentioned above for each type of insurance business, the following principles apply:
1. Ensure safety, liquidity and efficiency; compliance with prevailing regulations and self-responsibility rules applied to investment activities.
2. Insurance reserves may be used as investments in Vietnam only, except for idle capital from insurance reserves of insurance policies with interests linked to foreign investment indexes and signed insurance policies with foreign organisations/individuals.
3. It is prohibited for borrowed funds to be used for investment and fiduciary investment in securities, real estate business or contribution of capital to other enterprises.
4. Investment which accounts for 30% of the portfolio of investments in companies belonging to the same group of companies having a mutual ownership relationship is prohibited. This prohibition shall not apply to deposits made at credit institutions and outward investment funds existing in the form of establishment of companies or establishment of foreign branches in the receiving foreign countries.
5. Investments made in return for those of shareholders or members contributing capital or persons associated with these shareholders or members contributing capital are not allowed, except in the case of deposits made at transaction offices of shareholders or members that are credit institutions.
6. Purchase of corporate bonds issued to serve certain purposes of restructuring loans of issuing companies is not allowed.
7. In the case of fiduciary investments, trustees must be licensed to perform fiduciary investment activities falling within the scope of fiduciary investment.
An insurance enterprise may also make offshore investments but only to set up an offshore insurance company or an offshore insurance branch. Such offshore investment must be approved by the MoF.
Enforcement and investigation
Rules of regulatory investigation
To carry out the specialised inspection of insurance business, competent authorities can hire independent audit bodies, consulting companies or specialists to assess and give professional comments on several matters that are alleged to cause any impacts on inspectees’ safety and health where necessary.
Complaints procedure
There is no specific rule on complaints handling procedures in insurance enterprises. Instead, such rules are as indicated in the insurance policies and must follow relevant regulations of the Civil Code and economic agreements.
Complaints about administrative decisions will be handled according to laws on complaints and denunciations, which are applied to all sectors.
Redress, including Ombudsman service
Depending on the nature and seriousness of violations, the violators may be subject to administrative sanctions (warnings, monetary fines, suspension of operation, remedies) or criminal penalties. In case of causing damages, they must compensate according to Vietnam laws.
Insurance mediation compensation schemes
As indicated in the insurance policy. The insured person has a maximum of one year to claim for indemnity from the date of occurrence of the insured event. Upon occurrence of such an insured event, the insurer must pay the indemnity within the time limit stated in the insurance policy. If there is no statement in the contract, the time limit is 15 days from the date of receipt of a complete and proper application requesting payment of indemnity.
Life and health care insurance
The insurer can pay insurance premiums on a one-off basis or in installments according to the time limit and approach agreed upon in an insurance policy.
Property insurance
Property under-insurance policy: the insurer is only responsible for indemnifying in accordance with the ratio of the sum insured to the market value of the insured property at the date of entering the contract.
Property over-insurance policy: the insurer is responsible to indemnify for losses in proportion to the market value at the time of occurrence and repay the insured the amount of premiums already paid in advance in proportion to the amount of insurance in excess of the market value of the insured property.
Double insurance policies
Upon occurrence of the insured event, each insurer is only responsible for indemnifying in accordance with the ratio of the agreed sum insured to the total sum insured under all insurance contracts that the purchaser of the insurance has entered into. The total sum of indemnity payable by all the insurers will not exceed the value of the actual property damage.
Liability insurance policies
The limit of liability is the amount of money that an insurer is bound to pay to the insured under the terms and conditions of the insurance policy.
Insolvency and policy-holder protection
Relevant resolution regime
From January 1, 2028, the regulations on the bankruptcy of insurance enterprises and reinsurance enterprises will be implemented according to Article 116 of the Insurance Business Law 2022. Specifically:
1. Firstly, after the Ministry of Finance issues a document terminating the application of control measures, insurance enterprises and reinsurance enterprises are obliged to submit a request to the Court to initiate bankruptcy proceedings in accordance with the Law on Bankruptcy; in case the insurance enterprises and reinsurance enterprises do not submit a request to initiate bankruptcy proceedings, the Ministry of Finance will submit the request.
2. Secondly, upon receiving the request to initiate bankruptcy proceedings for the above-mentioned insurance enterprises and reinsurance enterprises, the Court will initiate the procedure to declare bankruptcy, declare the insurance enterprises and reinsurance enterprises bankrupt, and immediately apply the procedure for liquidating the assets of the insurance enterprises and reinsurance enterprises without holding a creditors’ meeting and implementing the business recovery procedure.
3. Thirdly, the distribution of assets of insurance enterprises and reinsurance enterprises in the event of bankruptcy will be carried out in the following order of priority: Bankruptcy costs; salary debts, severance allowances, social insurance, and health insurance for employees; compensation payments, insurance payments for claims, insurance payments that the insurance enterprises and reinsurance enterprises have accepted to pay, surrender value, policy account value, or refund of insurance premiums; financial obligations to the State; unsecured debts payable to creditors on the creditors’ list; secured debts that have not been paid due to insufficient value of secured assets; owners, capital-contributing members, shareholders of insurance enterprises and reinsurance enterprises.
4. Fourthly, in case the value of assets is insufficient to pay the above-mentioned debts, the entities in the same priority order will be paid according to the corresponding percentage of the debt.
The content regarding the bankruptcy of insurance enterprises and reinsurance enterprises not specified above will be implemented according to the provisions of the Law on Bankruptcy.
Data protection
There is no separate rule governing data protection in the insurance sector in Vietnam. Instead, Vietnam’s data protection laws are scattered in many pieces of legislation, which include the Civil Code, the Penal Code, the Law on Cyber Information Security, the Law on Information Technology, the Law on Telecommunications, the Law on Consumer Protection, the Law on E-Transactions, cyber-security law and relevant decrees guiding the implementation of the mentioned laws.
These laws include provisions to prevent, detect, stop and address spam, computer viruses and cyberattacks, and protect information exchanged in cyberspace.
There is no consistent definition of “personal information” in Vietnam laws. Generally speaking, personal information could be any information that could be used to identify a specific person, including information on payment transactions.
Organisations processing personal information must take appropriate management and technical measures to protect the personal information that they have collected and stored and ensure that the personal information is not lost, stolen, disclosed, modified or destroyed without consent.
Depending on the nature of violations of data protection policies, administrative fines (warning, monetary fine) and possible remedial measures or criminal penalties might apply.
Corporate governance
Managers and executives of insurance company or reinsurance company are:
1. chairperson of the managing board, member of the managing board; chairperson of the board of members, member of the board of members;
2. director or general director, vice director or deputy general director, legal representative;
3. chief accountant, director of a branch, head of a representative office, head of an operations department and the like under the company’s charter.
Managers and executives of a foreign branch are:
1. director, deputy director;
2. chief accountant, head of an operations department and the like under the rules and regulations on the organisation and operation of foreign branches in Vietnam.
Allocation of these people must follow the below principles:
1. The chairperson of the managing board, chairperson of the board of members or member of the managing board, member of the board of members of an insurance company or reinsurance company cannot concurrently hold the post as the member of the managing board or the member of the board of members of another insurance company or reinsurance company in the same life insurance, non-life insurance, health insurance or reinsurance sector in Vietnam.
2. The director or director of an insurance company, reinsurance company or foreign branch in Vietnam cannot concurrently work for another insurance company, reinsurance company or foreign branch in the same life insurance, non-life insurance, health insurance or reinsurance sector in Vietnam.
3. The director or general director, director of a branch or head of a representative office of an insurance company or reinsurance company can hold only one more post like the director of a branch or the head of a representative office or the head of an operations department in the same insurance company or reinsurance company. The director of a foreign branch in Vietnam is the legal representative and can hold only one more post as the head of the operations department of that branch.
4. Meanwhile, the actuary, head of the risk management department or head of the compliance department of an insurance company, reinsurance company or foreign branch in Vietnam shall not be allowed to hold any other executive post at the same host entity; shall not be allowed to concurrently work for any other insurance company, reinsurance company or foreign branch in Vietnam. The actuary must perform the duties assigned by the minister of finance.
5. The head of the supervisory board or the controller shall not be allowed to hold any other executive post at the same host entity. The head of the supervisory board cannot concurrently hold another post as the controller or manager of any other insurance company or reinsurance company operating in Vietnam.
6. The chief accountant, head of the internal audit department in an insurance company, reinsurance company or foreign branch in Vietnam shall not be allowed to hold any other post in the same host entity; and shall not be allowed to concurrently work for any other insurance company, reinsurance company or foreign branch in Vietnam.
Financial crime prevention
Member of FATF? On FATF blacklist?
Vietnam is not a member of FATF and is on the grey list of FATF.
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Please do not hesitate to contact Dr. Oliver Massmann under omassmann@duanemorris.com if you have any questions or want to know more details on the above. Dr. Oliver Massmann is the General Director of Duane Morris Vietnam LLC.

Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – EILMELDUNG – VIETNAM VON FTSE RUSSELL ZUM SCHWELLENLAND HOCHGESTUFT

Die jüngste formelle Anerkennung Vietnams als „Sekundäres Schwellenland“ durch den globalen Indexanbieter FTSE Russell markiert einen entscheidenden Wendepunkt für die vietnamesische Wirtschaft. Diese lang erwartete Beförderung vom Status eines „Grenzmarkts“ signalisiert, dass Vietnam seine Kapitalmarktinfrastruktur erfolgreich modernisiert hat – und damit ein neues Kapitel globaler Finanzintegration und potenziell massiver Kapitalzuflüsse aufschlägt.
Schwellenland-Status
Der Begriff „Schwellenland“ beschreibt ein Land mit raschem Wachstum und Industrialisierung, dessen Aktienmarkt für ausländische Investoren in der Regel zugänglicher ist als der eines Grenzmarkts. Die offizielle Neueinstufung durch FTSE Russell, die im September 2026 in Kraft treten soll (vorbehaltlich einer abschließenden Prüfung), bestätigt Vietnams jahrzehntelange Bemühungen um Marktliberalisierung und regulatorische Reformen.
Mit diesem neuen Status reiht sich Vietnam in dieselbe Marktkategorie wie regionale Schwergewichte China, Indien und Indonesien ein.
Was bedeutet das für Vietnam?
Die bedeutendste und unmittelbarste Auswirkung des Schwellenland-Status ist der erwartete Anstieg ausländischer Kapitalzuflüsse. Fonds, die Schwellenmarkt-Indizes abbilden – und deutlich größer sind als jene für Grenzmärkte – sind nun verpflichtet, Kapital in vietnamesische Unternehmen zu investieren.
Analysten schätzen, dass diese Hochstufung Kapitalzuflüsse in Höhe von 5 bis 10 Milliarden US-Dollar aus passiven und aktiven Fonds auslösen könnte. Eine stärkere Beteiligung ausländischer Investoren wird die Marktliquidität erhöhen, was den Handel mit großen Aktienvolumina erleichtert und die Attraktivität des Marktes weiter steigert.
Herausforderungen und weitere Reformen
Obwohl die Hochstufung durch FTSE Russell ein bedeutender Meilenstein ist, stellt sie keinen Endpunkt dar. Der Übergang macht deutlich, in welchen Bereichen Vietnam seine Reformagenda fortsetzen muss, um seine Position zu festigen und noch höhere Klassifizierungen – etwa durch den konkurrierenden Indexanbieter MSCI – zu erreichen.
Laut FTSE Russell müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein, um den Status „Fortgeschrittenes Schwellenland“ zu erlangen:
Zugang für ausländische Broker
Aufhebung bestimmter Begrenzungen für ausländische Eigentümer
Einführung eines zentralen Kontrahenten-Systems (Central Counterparty, CCP)
Fazit
Die Hochstufung Vietnams ist ein Beweis für seine erfolgreiche Wirtschaftsstrategie, die sich durch starkes BIP-Wachstum, Integration in globale Lieferketten und eine junge, dynamische Arbeitskraft auszeichnet.
Der Schwellenland-Status ist mehr als nur ein Etikett – er ist eine Einladung an die weltweit größten Vermögensverwalter, an Vietnams Wachstumsgeschichte teilzuhaben. Durch die Schließung verbleibender infrastruktureller und regulatorischer Lücken ist Vietnam nicht nur bereit, seinen neuen Status zu festigen, sondern auch, sich in den kommenden zehn Jahren zu einer der weltweit am schnellsten wachsenden und widerstandsfähigsten Volkswirtschaften zu entwickeln.
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Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dr. Oliver Massmann unter omassmann@duanemorris.com. Dr. Oliver Massmann ist Generaldirektor von Duane Morris Vietnam LLC.

VIETNAM – BREAKING NEWS – VIETNAM UPGRADED TO EMERGING MARKET STATUS BY FTSE RUSSELL

Vietnam’s recent formal recognition as a “Secondary Emerging Market” by global index provider FTSE Russell marks a decisive transition for its economy. This long-awaited promotion from “Frontier Market” status signals that Vietnam has successfully modernized its capital market infrastructure, opening a new chapter of global financial integration and potential massive capital inflows.
Emerging Market status
The term “emerging market” describes a country experiencing rapid growth and industrialization, whose equity market is generally more accessible to foreign investors than a frontier market. The official reclassification by FTSE Russell, which is set to take effect in September 2026 (subject to a final review), is a validation of Vietnam’s decade-long efforts toward market liberalization and regulatory reform.
This new status puts Vietnam in the same market category as regional giants like China, India, and Indonesia.
What does it mean for Vietnam?
The primary and most dramatic impact of the emerging market status is the projected surge in foreign capital. Funds that track Emerging Market indices, which are significantly larger than those tracking Frontier Markets, will now be mandated to allocate capital to Vietnamese entities.
Analysts estimate this upgrade could trigger $5 billion to $10 billion in foreign capital inflows, combining both passive funds and active funds. Greater foreign participation will boost market liquidity, making it easier for investors to buy and sell large volumes of shares, which further increases the market’s attractiveness.
Challenges and Further Reforms
While the FTSE Russell upgrade is a major milestone, it is not the final destination. The transition highlights areas where Vietnam must continue its reform agenda to consolidate its position and pursue even higher classifications, such as those provided by rival index provider MSCI. According to FTSE Russell, the following requirements must be met for FTSE’s “Advanced Emerging Market” status: (i) access for foreign brokers; (ii) lifting of certain foreign ownership limits; and (iii) establishment of the Central Counterparty (CCP) system.
Conclusion
Vietnam’s upgrade is a testament to its successful economic strategy, characterized by robust GDP growth, integration into global supply chains, and a young, dynamic workforce.
The emerging market status is more than a label; it’s an invitation to the world’s largest asset managers to participate in Vietnam’s growth story. By addressing the remaining infrastructural and regulatory gaps, Vietnam is poised not only to maintain its new status but to transition into one of the world’s fastest-growing and most resilient economies over the next decade.
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Please do not hesitate to contact Dr. Oliver Massmann under omassmann@duanemorris.com if you have any questions or want to know more details on the above. Dr. Oliver Massmann is the General Director of Duane Morris Vietnam LLC.

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